Netzanschlusspunkt

Der Netzanschlusspunkt (NAP) ist die physische Schnittstelle, an der eine elektrische Anlage (z.B. die Elektroinstallation eines Hauses oder Unternehmens) mit dem Stromnetz des örtlichen Netzbetreibers verbunden ist. Man kann ihn als die Übergabestelle betrachten, an der die Zuständigkeit wechselt: Bis zu diesem Punkt ist der Netzbetreiber für die Leitungen verantwortlich, ab diesem Punkt ist der Eigentümer oder Betreiber für die Sicherheit und den Zustand der internen Installationen verantwortlich.

Dieser Punkt befindet sich in der Regel an oder in der Nähe des Gebäudes, beispielsweise im Hausanschlusskasten.

Bedeutung des Netzanschlusspunktes

Der Netzanschlusspunkt ist mehr als nur ein physischer Ort; er hat eine rechtliche und technische Bedeutung. Er legt fest:

  • Zuständigkeit: Er markiert die Grenze zwischen der Verantwortung des Netzbetreibers (öffentliches Netz) und der Verantwortung des Anschlussnehmers (einer privaten Anlage).
  • Anschlussart und -kapazität: Er definiert die Art des Anschlusses (z.B. Niederspannung, Mittelspannung) und die maximale elektrische Leistung, die von diesem Punkt aus bezogen und ins Netz abgegeben werden kann. Diese Leistung wird in der Regel in Kilowatt (kW) angegeben. Wenn ein Unternehmen einen erhöhten Strombedarf hat, muss die Kapazität des Netzanschlusspunkts entsprechend dimensioniert sein.
  • Netzebene: Der Netzanschlusspunkt ist mit einer bestimmten Spannungsebene verbunden (z.B. Niederspannung für die meisten Haushalte und Kleinbetriebe, Mittelspannung für größere Unternehmen).

Netzanschlusspunkt identifizieren

Die einfachste und sicherste Methode, den Netzanschlusspunkt zu identifizieren, ist ein Blick in den Netzanschlussvertrag. Dieser wird in der Regel geschlossen, wenn eine neue Immobilie an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden soll. Der Netzanschlussvertrag regelt nicht nur die Festlegung des NAP, sondern auch die Eigentumsgrenze zwischen Ihren Anlagen und den Anlagen des Netzbetreibers, die Verantwortlichkeiten für Instandhaltung und Betrieb sowie Zugangsrechte für das Personal des Netzbetreibers.

Ist die Feststellung des NAPs so nicht möglich, bleibt noch die Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Netzbetreiber.

  1. Wer ist der zuständige Netzbetreiber?
    • Der Netzbetreiber kann der eigene Stromanbieter sein, das ist häufig bei Stadtwerken der Fall. Es ist aber auch möglich, dass es sich um ein anderes Unternehmen handelt. Der Netzbetreiber ist auf der Stromrechnung vermerkt, oder kann durch die Adresseingabe unter vnbdigital.de ausfindig gemacht werden.
  2. Kontaktaufnahme mit dem Netzbetreiber:
    • Der Netzbetreiber sollte anhand der in seinem System hinterlegten Daten genau mitteilen können, wo sich der Netzanschlusspunkt befindet und welche Spezifikationen er hat.
    • Er kann auch Auskunft darüber geben, ob die Kapazität des Anschlusses für geplante Projekte (z.B. die Installation einer Erzeugungsanlage) ausreicht – das erfolgt in der Regel im Rahmen einer Netzvoranfrage oder einer Netzverträglichkeitsprüfung.
  3. Hinweise vor Ort:
    • Der Netzanschlusspunkt befindet sich oft in einem Hausanschlussraum im Keller oder in einem Schacht an der Außenwand.
    • Meistens erkennt man ihn an einem Hausanschlusskasten, in dem die Kabel vom Versorger ankommen. Auch ein Netzanschlussplan, den der Netzbetreiber zur Verfügung stellen kann, gibt Aufschluss über die genaue Position.