Autarkiegrad
Der Autarkiegrad ist eine Kenngröße, die angibt, zu welchem Anteil der gesamte Strombedarf eines Haushalts oder Gebäudes durch selbst erzeugten Strom gedeckt wird. Er wird meist in Prozent ausgedrückt und gibt Aufschluss darüber, wie unabhängig man von externen Stromversorgern ist. Der Autarkiegrad wird berechnet, indem man den selbst verbrauchten, aber auch selbst erzeugten Strom ins Verhältnis zum gesamten Stromverbrauch setzt.

Einflussfaktoren
Mehrere Faktoren beeinflussen den Autarkiegrad:
- Größe und Effizienz der Erzeugungsanlage: Eine Photovoltaikanlage mit hoher Leistung kann potenziell mehr Strom erzeugen und so den Autarkiegrad steigern.
- Speichermöglichkeit: Stromspeicher (Batterien) ermöglichen es, den tagsüber erzeugten Solarstrom auch in den Abendstunden oder nachts zu nutzen und erhöhen so den Autarkiegrad.
- Abstimmung von Erzeugung und Verbrauch: Eine hohe Übereinstimmung zwischen der Zeit der Stromerzeugung (z.B. Mittagssonne) und dem Stromverbrauch (z.B. tagsüber laufende Waschmaschine) erhöht den Eigenverbrauchsanteil und damit den Autarkiegrad.
- Verbrauchsmuster: Betriebe mit hohem Tagesverbrauch (z.B. durch tagsüber laufende Geräte) haben oft von Natur aus einen höheren Autarkiegrad als Unternehmen, die ihren Hauptverbrauch in den Abend- und Nachtstunden haben.
Abgrenzung zum Eigenverbrauchsanteil
Der Autarkiegrad wird oft mit dem Eigenverbrauchsanteil verwechselt, der jedoch eine andere Größe beschreibt:
- Autarkiegrad: Bezieht sich auf den Anteil des Verbrauchs, der durch Eigenstrom gedeckt wird. (Was brauche ich und wie viel davon kommt von mir?)
- Eigenverbrauchsanteil: Bezieht sich auf den Anteil des erzeugten Stroms, der auch selbst verbraucht wird. (Was erzeuge ich und wie viel davon nutze ich direkt?)
Ein hoher Autarkiegrad geht meist mit einem hohen Eigenverbrauchsanteil einher, aber beide Werte können sich unterscheiden, je nach den oben genannten Faktoren. Ein Unternehmen mit einer großen Solaranlage kann beispielsweise einen Autarkiegrad von 100 % haben (es braucht keinen Strom vom Netz), aber trotzdem einen niedrigen Eigenverbrauchsanteil, wenn es viel ungenutzten Strom ins Netz einspeist.